Das Hoftor des P.T.M.-Hauses: Zeitzeuge von Kunst, Geschichte und Wiederaufbau

Das markanteste Merkmal des P.T.M.-Hauses ist das mächtige schmiedeeiserne Hoftor, das wie ein baugeschichtliches Denkmal Zeugnis ablegt über die Architekturkunst früherer Zeiten. Ludwig Alter hatte das Tor 1889 auf der Weltausstellung in Paris erworben, ein beeindruckendes Relikt dieser ikonischen Veranstaltung, bei der auch der Eiffelturm eingeweiht wurde. Das kunstvoll gearbeitete Tor, mit feinen Ornamenten und robustem Design, erzählt von einer Zeit, in der Darmstadt als aufstrebendes Zentrum von Handwerk und Industrie bekannt war. Dieses historische Detail verleiht der Immobilie nicht nur eine exklusive Note, sondern macht sie auch zu einem Stück lebendiger Geschichte. Mit viel Aufwand und hohen Kosten hatte Alter das Tor nach Darmstadt transportieren lassen.

Der damals noch junge Unternehmer Ludwig Alter erwarb das Anwesen 1884, sein Name stand für Herstellung und Verkauf vorzüglicher Polstermöbel. Ein Großbrand im November 1894 zerstörte das Haus völlig, nur das Eisentor überstand die Bombennacht wie durch ein Wunder relativ unbeschadet.

Der Hoflieferant Alter ließ es im Anschluss nach den Plänen des Darmstädter Architekten Karl Christian Rückert neu und größer bauen. In der Bombennacht, am 11. September 1944, wurde das Gebäude erneut komplett zerstört und nach den Plänen des Darmstädter Architekten Georg Küchler auf den alten Grundmauern wieder aufgebaut.

Der gute Geschmack Alters besticht noch heute, strahlt das Tor doch gleichzeitig Würde sowie Klasse aus. Es ist nicht einfach nur ein imposantes Stahlgeflecht, sondern zeugt von detailverliebtem Kunsthandwerk einer anderen Epoche. Das Tor wurde 1995 aufwändig restauriert, im Jahr 2014 nochmals komplett aufgearbeitet und so in liebevoller Kleinarbeit den Ansprüchen eines „modernen Einfahrtstores“ angepasst – ohne dabei seine Besonderheit und den ursprünglichen Charakter zu verlieren.